Die zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehörenden Pflaumen sind die rund bis ovalen, weichfleischigen, schlecht steinlöslichen, blau, rot oder gelb gefärbten Vertreter der wahrscheinlich aus der Schlehe (Prunus spinosa) hervorgegangenen Kulturpflaume (Prunus domestica), zu der auch die Zwetschken, Ringlotten und Mirabellen gehören.
Die Kulturpflaume ist ein laubwerfender Baum oder Strauch mit einer Höhe von bis zu 10 m, braun gefärbter Rinde und meist ziemlich schlanker Krone, in der die leicht behaarten und bei Wildformen dornigen Zweige und Äste ziemlich gerade und aufrecht stehen. Die 3 bis 8 cm langen und 1,5 bis 5 cm breiten, oberseitig glatten und grünen, unterseitig leicht samtig behaarten Blätter sind meist elliptisch bis verkehrt eiförmig geformt, stumpf gezahnt und am der Spitze stumpf oder undeutlich zugespitzt. Die Blüten erscheinen meist in Büscheln zu 2 oder 3 und sind vorwiegend weißlich gefärbt.
Die 3 bis 6 cm großen Pflaumen sind rundlich oder eiförmig, weisen meist eine deutliche Kernnaht auf und sind nicht besonders gut kernlöslich. Die Schale ist meist rötlich oder blau bis violett gefärbt und mäßig stark bereift, das Fruchtfleisch überwiegend grünlich-gelb bis orange-gelb.
Die ursprünglich aus Kleinasien stammende Kulturpflaume wurde in Griechenland schon vor 2500 Jahren nachweislich kultiviert und kam im 2. Jahrhundert v. Chr. nach Italien. Seit damals wurden die Kulturpflaumen immer wieder gekreuzt sodass im Laufe der Jahrhunderte eine schier unüberschaubare Sorten- und Artenvielfalt entstanden ist.
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Pflaumen werden meist aus italienischer Produktion von Mitte Juni bis Mitte Juli, seltener aus heimischem Anbau von Mitte Juli bis Mitte August und dann aus deutscher Produktion im August angeboten. In den Wintermonaten kommen Pflaumen aus südamerikanischen oder südafrikanischen Anbaugebieten auf den Markt.
Quelle: HTML PDF EU-Verordnung 1168/1999 zur Festlegung der Vermarktungsnorm für Pflaumen
Pflaumen werden in drei Klassen eingeteilt: Pflaumen in der Klasse Extra müssen Früchte von höchster Qualität und praktisch bedeckt mit dem sortentypischen Duftfilm sein. Pflaumen in der Klasse I dürfen leichte Form-, Entwicklungs- oder Farbfehler sowie kleinere Hautfehler aufweisen. Pflaumen in der Klasse II dürfen, sofern ihre wesentlichen Merkmale davon unbeeinträchtigt sind, stärkere Form-, Entwicklungs-, Farb- und Hautfehler aufweisen.
Die Mindestgröße beträgt für großfrüchtige Sorten (Sortenliste) in der Klasse Extra und in der Klasse I 35 mm, in der Klasse II 30 mm. Für alle anderen Sorten beträgt die Mindestgröße in der Klasse Extra und in der Klasse I 28 mm, in der Klasse II 25 mm. Für Mirabellen und Damaszener-Pflaumen beträgt die Mindestgröße in den Klassen Extra und I 20 mm, in der Klasse II 17 mm. In der Klasse Extra müssen die Früchte außerdem auf 10 mm größensortiert sein.
100 g Pflaumen weisen einen Brennwert von etwa 230 kJoule auf und enthalten etwa 83 g Wasser, 0,8 g Eiweiß, 0,6 g Fett, 13 g Kohlenhydrate und 1,5 g Ballaststoffe. An Spurenelementen und Vitaminen sind etwa 4 mg Kalzium, 0,1 mg Eisen, 32,3 RE Vitamin A sowie 9,5 mg Vitamin C enthalten.
Pflaumen sind hervorragende Energiespender, jedoch weisen sie - in größeren Mengen verzehrt - eine gewisse abführende und harntreibende Wirkung auf.
Im Gegensatz zu den Zwetschken sind die Pflaumen bei uns nicht besonders verbreitet: Die wichtigsten Sorten sind in Mitteleuropa die Ruth Gerstetter, eine eiförmige, Anfang Juli reifende Echte Pflaume. Daneben spielt die runde Magna Glauca, die von Ende Juli bis Anfang August reift, eine gewisse Rolle.
Die Japanische Pflaume, eine runde oder ovale, ausgesprochen große Sorte mit glänzend gelber oder roter Schale ist bei uns durch die Importe aus der südlichen Hemisphäre bekannt. Das Fruchtfleisch ist sehr weich und saftig.
Pflaumen werden roh verzehrt oder als Nachtisch — oft mit Vanilleeis — gereicht. Gerne werden sie auch zu Kompotten oder Marmeladen verarbeitet oder als Kuchenbelag verwendet. Pflaumen werden häufig zu Schwein oder Wild gereicht und in der asiatischen Küche zu einer süß-sauren Sauce oder auch zu Wein verarbeitet.
Pflaumenproduktion und die wichtigsten Anbauländer (Quelle: FAO, Mengen in 1.000 kg)
Land | 1980 | 1990 | 2000 |
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China USA Deutschland Rumänien Jugoslawien (ehem) Jugoslawien Rep. Frankreich Türkei Italien Chile Spanien Sowjetunion Russland Iran Japan Polen Ungarn ~ Österreich | 441.817 671.800 632.107 578.600 666.000 0 154.300 156.500 177.200 16.990 91.900 920.000 0 45.000 64.000 210.270 220.718 ~ 90.871 | 945.455 661.300 358.000 449.500 498.937 0 191.570 188.000 139.200 110.000 126.200 1.135.000 0 118.936 97.100 42.702 152.319 ~ 25.555 | 3.941.952 825.000 570.296 471.000 0 370.000 214.200 190.000 179.833 158.400 155.700 0 135.000 130.000 121.000 106.915 91.285 ~ 57.323 |
Globale Gesamtproduktion | 6.013.502 | 6.111.362 | 9.102.962 |
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