Die Banane gehört zur Familie der Bananengewächse (Musaceae) und ist 5 - 9 m hohe Staude mit bis zu 4 m langen und 1 m breiten Blättern. Aus der Terminalknospe des Schösslings wächst im Inneren des Scheinstammes nach etwa 7 - 8 Monaten der Blütenstand herauf. Nach seinem Austritt hängt der ährenförmige, gebogene Blütenstand mit seinen rotvioletten Blüten bis zu 2 m herunter.
Aus den Fruchtknoten der in doppelten Querreihen angeordneten weiblichen Blüten entwickeln sich die fünfkantigen Früchte, die wegen ihrer langgestreckten Form auch als „Finger“ bezeichnet werden und auf dem nach unten gebogenen Fruchtstand zuerst waagrecht und dann wiederum nach oben wachsen und so ihre typische Krümmung bekommen. Ein Fruchtstand, jetzt „Büschel“ genannt und bis zu 40 kg schwer, umfasst 5 bis 20 „Hände“ mit je 10 bis 15 Fingern. Eine geteilte Hand mit 5 - 7 Fingern wird als „Cluster“ bezeichnet.
Die einzelne samenlose Beerenfrucht ist bis zu 20 cm lang und 4 cm dick und gekrümmt, grünlich und weist unter der bis zu 8 mm dicken Schale ein cremefarbenes Fruchtfleisch („Pulpe“) auf. Die Früchte werden übrigens immer grün geerntet - auch für den Inlandsmarkt - da sie, wenn sie an der Staude ausreifen aufplatzen und mehlig statt süß schmecken.
Bananen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit überhaupt und werden in ihrer südostasiatischen Heimat schon seit tausenden Jahren angebaut. Die ersten Aufzeichnungen über Bananen gab es in Indien vor etwa 2600 Jahren, Alexander der Große verzehrte sie bereits auf seinem Feldzug und die ersten Plantagen in China gab vor etwa 2200 Jahren.
Arabische Händler brachten die Banane in den Nahen Osten und verbreiteten sie auf dem afrikanischen Kontinent. Die Bezeichnung Banane leitet sich übrigens vom arabischen Wort banan (Finger) ab. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts gelangte sie durch portugiesische Seefahrer auf die Kanarischen Inseln und 100 Jahre später durch die Spanier von dort zuerst in die Dominikanische Republik und weiter in den gesamten mittel- und südamerikanischen Raum.
Jahrhundertelang waren die süßen gelben Früchte allerdings den Anbauländern vorbehalten, erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts ergaben sich geeignete Transportmittel für die schnellreifende Frucht. In den USA wurden die ersten Bananen, übrigens aus Kuba, 1876 anlässlich der 100-Jahr-Feier des amerikanischen Unabhängigkeitstages in Philadelphia verkauft, um 1880 gab es die ersten kanarischen Bananen in Großbritannien und um 1890 in Mitteleuropa. Etwa seit der Mitte des 20. Jahrhunderts gehören Bananen auch bei uns zu den kommerziell wichtigsten Obstarten.
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In meisten Anbaugebieten werden Bananen zeitlich gestaffelt ausgepflanzt und abgeerntet und stehen daher das ganze Jahr über in gleichbleibender Qualität zur Verfügung. Lediglich in den subtropischen Anbaugebieten gibt es Beschränkungen hinsichtlich der Erntezeit.
Quelle: HTML EU-Verordnung 2257/1994 zur Festsetzung der Qualitätsnormen für Bananen
Bananen der Klasse I müssen von guter Qualität sein und die typischen Sortenmerkmale aufweisen und dürfen nur leichte Formfehler und kleinere, durch Reibung verursachte Schalenfehler (maximal 2 cm²) aufweisen. Bananen der Klasse II dürfen Formfehler und Schalenfehler bis 4 cm² aufweisen, die jedoch das Fruchtfleisch nicht beeinträchtigen dürfen. Die Mindestgröße beträgt 14 cm Länge und 27 mm Querdurchmesser. Bananen aus den Regionen Madeira, Azoren, Algarve, Kreta und Lakonien dürfen als Klasse II vermarktet werden, auch wenn sie weniger als 14 cm lang sind.
Während noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts die Bananen in ganzen „Büscheln“ angeliefert wurden sind sie heute in Kartons zu 40 Pfund (=18,18 kg) netto verpackt. Die bekanntesten Handelsmarken sind Chiquita und Dole.
100 g Bananen weisen einen Brennwert von 380 kJoule auf und enthalten etwa 72 g Wasser, 1 g Eiweiß, 0,5 g Fett, 23,4 g Kohlenhydrate und 2,4 g Ballaststoffe. An Mineralien und Vitaminen sind etwa 6 mg Kalzium, 0,3 mg Eisen, 1 mg Natrium, 8,1 mg Vitamin A (RE) und 9,1 mg Vitamin C enthalten.
Bananen sind sehr leicht verdaulich, vor allem für Kleinkinder, und eignen sich hervorragend als Roh- und Diätkost. Wenn man wissenschaftlichen Abhandlungen in Sport-Magazinen und anderen Fachblättern glauben darf, ist und bleibt die Banane trotz Energie- und Müsli-Riegeln immer noch der beste Nährstofflieferant als schneller Energiespender und eignet sich dadurch nicht nur für Sportler als Snack.
Etwa 80% der Weltproduktion an Bananen sind Kochbananen, die in ihren Anbauländern ähnlich wie bei uns die Kartoffel verwendet werden. Die bei uns bekannten Obstbananen machen mit etwa 20% Anteil an der Weltbananenproduktion werden in zwei große Gruppen eingeteilt: Bananen der Gros-Michel-Gruppe waren bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts die wichtigsten Exportbananen Lateinamerikas. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden sie aber fast gänzlich von den Sorten der Cavendish Gruppe verdrängt, vor allem weil diese auf kleineren Stauden wachsen und damit leichter zu ernten sind und weniger windempfindlich sind. Zu dieser Gruppe gehören die auf den Kanarischen Inseln angebauten, etwas kleineren Dwarf Cavendish ebenso wie die in Mittelamerika wichtigste Sorte Giant Cavendish oder die in Lateinamerika wichtigste Exportsorte Grand Naine.
Süße Bananen werden meist roh gegessen, eignen sich aber auch zum Schmoren, Überbacken, Kochen, Braten und Frittieren. Bananensplit ist der Klassiker unter den Speiseeis-Zubereitungen.
Bananen sind sehr kälteempfindlich und werden am besten bei einer Temperatur von 13°C gelagert (niemals in den Kühlschrank!).
Bananenproduktion (Obst- und Kochbananen) und die wichtigsten Anbauländer (Quelle: FAO, Mengen in 1.000 kg)
Land | 1980 | 1990 | 2000 |
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Indien Ecuador Brasilien China Phillipinen Indonesien Costa Rica Mexiko Thailand Kolumbien Burundi Vietnam Venezuela | 4.354.000 2.269.479 4.659.680 275.623 4.093.401 1.976.826 1.107.518 1.437.765 1.550.000 1.030.000 1.100.000 894.700 889.620 | 7.153.000 3.054.566 5.725.830 1.657.367 2.913.247 2.410.999 1.740.000 1.986.394 1.613.000 1.328.610 1.547.000 1.221.400 1.166.663 | 15.100.000 6.477.039 5.595.770 5.139.455 4.155.668 3.500.000 2.700.000 1.978.032 1.720.000 1.670.000 1.513.997 1.269.500 1.000.394 |
Globale Gesamtproduktion | 36.970.067 | 46.922.912 | 67.545.390 |
Bananen in der EU (Quelle: FAO, Jahr 1999, Mengen in 1.000 kg)
Land | Produktion | Import | Export |
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Österreich Belgien-Luxemburg Dänemark Finnland Frankreich Deutschland Griechenland Irland Italien Niederlande Portugal Spanien Schweden Großbritannien | 0 0 0 0 0 0 4.000 0 400 0 35.000 380.200 0 0 | 101.955 963.493 64.496 64.135 333.387 994.332 89.207 50.907 602.030 195.668 129.100 178.816 185.403 730.478 | 8.199 985.141 166 2 250.024 130.147 17.335 14.882 220.598 63.176 13.918 129.899 14.241 9.706 |
EU-15 Gesamt | 419.600 | 4.683.407 | 1.857.434 |
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