Die zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) gehörenden Wassermelonen sind einjährige, ähnlich ihren nahen Verwandten Kürbisse und Gurken am Boden rankende Pflanzen mit 1,5 bis 2 m langen Ranken. Die Blätter sind sehr groß, stark gefiedert und die Blüten sind hellgelb gefärbt.
Die rundlichen bis eiförmigen, 30 bis 80 cm langen und 20 bis 50 cm dicken, bis zu 20 kg schweren Früchte weisen eine glatte, hell- bis dunkelgrüne, marmorierte oder gestreifte Außenrinde sowie darunter eine weiße Innenrinde auf, zusammen etwa 1 bis 2,5 cm dick. Das Fruchtfleisch ist tiefrot oder weinrot, gelblich, weißlich oder grünlich gefärbt und die - bei kernlosen Arten wenigen - kleinen, braunen oder schwarzen, essbaren Kerne sind im Gegensatz zu den Zuckermelonen, bei denen die Kerne in der Mitte konzentriert sind, über das gesamte Fruchtfleisch verteilt.
Wassermelonen stammen ursprünglich aus dem südlichen Afrika, wahrscheinlich aus der Kalahari. Noch heute werden die dort vorkommende Wildformen, von den Eingeborenen Tsamma genannt, als Wasserlieferanten geschätzt und aus den gerösteten Samen ein gehaltvoller, proteinreicher Brei hergestellt.
Vor etwa 4000 Jahren wurden Wassermelonen bereits von den Ägyptern kultiviert und sie verbreiteten sich langsam im angrenzenden Mittelmeergebiet. Im 9. Jahrhundert n. Chr. erscheinen sie erstmals in Indien, im 11. Jahrhundert in China. Die Mauren brachten sie zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert auch in das westliche Mittelmeergebiet und verbreiteten sie in Spanien.
Die spanischen Seefahrer wiederum brachten sie im 16. Jahrhundert auf den amerikanischen Kontinent, wo sie bei den nordamerikanischen Indianern großen Anklang fanden und schnell sehr beliebt wurden. Durch Weitergabe der Samen von Stamm zu Stamm verbreiteten sich Wassermelonen schneller über den gesamten Kontinent als die europäischen Einwanderer.
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Wassermelonen werden von Ende Mai bis in September in konstanten Mengen angeboten. Die für die europäischen Märkte wichtigsten Anbaugebiete sind in Spanien, Italien, Griechenland und Ungarn, außerhalb der Hauptsaison auch in Israel. In den Wintermonaten gibt es Importe vorwiegend aus mittelamerikanischen Anbaugebieten, meist aus Costa Rica.
Quelle: HTML EU-Verordnung 1093/1997 zur Festsetzung der Vermarktungsnormen für Melonen und Wassermelonen
Wassermelonen werden in zwei Klassen eingeteilt: Klasse I mit sortentypisch geformten Früchten, die frei von Rissen und Druckstellen sein müssen und lediglich im helleren Bereich, der mit dem Boden in Berührung war, einen leichten Farbfehler aufweisen dürfen. Wassermelonen der Klasse II dürfen leichte Form-, Farb- oder Schalenfehler sowie leichte Druckstellen aufweisen.
Die Größensortierung erfolgt nach dem Gewicht, das Mindestgewicht für Wassermelonen beträgt 1,5 kg. Verpackte Früchte bis 6 kg Fruchtgewicht (gemessen an der leichtesten Frucht im Packstück) müssen auf 2 kg sortiert sein, darüber auf 3,5 kg.
100 g Wassermelonen weisen einen Brennwert von etwa 135 kJoule auf und enthalten etwa 91 g Wasser, 0,6 g Eiweiß, 0,4 g Fett, 7,2 g Kohlenhydrate und 0,5 g Ballaststoffe. An Spurenelementen und Vitaminen sind etwa 8 mg Kalzium, 0,2 mg Eisen, 2 mg Natrium, 36,6 RE Vitamin A sowie 9,6 mg Vitamin C enthalten.
Von den etwa 150 für den kommerziellen Anbau bekannten Sorten haben nur wenige wirtschaftliche Bedeutung erlangt: Sugar Baby ist eine weitverbreitete, dunkelgrüne, fast runde, kleinere Sorte mit einem Gewicht von etwa 3 bis 5 kg und tief dunkelrotem Fleisch. Eine in Europa weit verbreitete Sorte ist die großfrüchtige, 8 bis 15 kg schwere, ovale bis walzenförmige Crimson Sweet mit ihren dunkelgrün-hellgrün gestreiften Rinde und dem roten bis weinroten Fruchtfleisch.
Die innere Qualität einer bereits auseinandergeschnittenen erkennt man an der Farbe und Konsistenz des Fruchtfleisches. Bei ganzen Wassermelonen kann man mit ein wenig Erfahrung durch Klopfen den Reifezustand feststellen: unreife Früchte haben einen metallischen Klang, reife Früchte einen typischen singenden Klang und überreife Früchte einen eher dumpfen Klang.
Wassermelonen werden meist roh gegessen, die Frucht wird dazu in Segmente geschnitten. Oft werden Wassermelonen auch zu Obstsalaten, Kaltschalen, Sorbets, Bowlen und Granités, eine Art geschabtes Eis, verarbeitet.
Wassermelonenproduktion und die wichtigsten Anbauländer (Quelle: FAO, Mengen in 1.000 kg)
Land | 1980 | 1990 | 2000 |
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China Türkei Iran Ägypten USA Mexiko Südkorea Brasilien Spanien Griechenland Japan Italien | 5.471.410 3.000.000 1.700.000 1.157.370 1.030.375 446.598 334.598 294.810 527.400 630.250 975.700 712.100 | 10.955.371 3.300.000 2.645.989 1.007.000 1.100.000 404.077 593.228 437.202 815.700 630.253 753.000 660.544 | 51.821.168 4.000.000 2.299.000 1.785.280 1.686.700 1.048.529 922.746 780.364 722.900 662.790 580.600 504.500 |
Globale Gesamtproduktion | 26.276.418 | 34.429.550 | 76.385.812 |
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