Die zur Familie der Kreuzblütengewächse (Cruciferae = Brassicaceae) gehörenden Radieschen erzeugen schon wenige Tage nach dem Keimen eine mild-scharfe Knolle durch Dickenwachstum der inneren Gewebeteile im Hypokotylbereich und eine Rosette dicht behaarter Blätter mit herzförmigen Keimblättern. Beim Radieschen erfolgt dieses sekundäre Wachstum überwiegend mit dem Holzteil, wobei die äußere primäre Rinde gesprengt wird und die darunter liegende, durch Anthocyane rot gefärbte, sekundäre Rinde sichtbar wird.
Die Knolle ist rund, zylindrisch, rübenähnlich oder länglich geformt, hat einen Durchmesser von etwa 2 cm und ist weiß, weißrot, gelb, rot, rosa oder violett gefärbt, seltener auch zweifärbig weißrot gestreift und hat ein weißes bis leicht rosafarbenes Fleisch. Wirtschaftliche Bedeutung haben jedoch nur die roten und runden Sorten, eine bekannte Spezialität sind die weißen und länglichen Eiszapfen oder Eiszäpfchen.
Radieschen sind wahrscheinlich ursprünglich in Ostasien beheimatet und wurden in China und Japan seit dem Altertum als Zierpflanzen kultiviert. Möglicherweise stammen sie aber auch von dem im Mittelmeergebiet verbreiteten Wildkraut Raphanus landra ab oder sind eine aus dem Rettich entstandene Züchtung. Jedenfalls wurden sie frühestens ab dem 14. Jahrhundert in Mitteleuropa bekannt und werden Radieschen heute weltweit angebaut.
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Radieschen stellen nur geringe Ansprüche an Boden und Klima und werden das ganze Jahr über sowohl unter Glas als auch im Freiland angebaut und auf den Märkten angeboten.
100 g Radieschen weisen einen Brennwert von 70 kJoule und enthalten etwa 93 g Wasser, 0,6 g Eiweiß, 0,5 g Fett, 3,6 g Kohlenhydrate und 1,6 g Ballaststoffe. An Spurenelementen und Vitaminen sind 21 mg Kalzium, 0,3 mg Eisen, 24 mg Natrium, 0,8 mg Vitamin A (RE) und 22,8 mg Vitamin C enthalten.
Für den mild-scharfen Geschmack sind die enthaltenen Senföle verantwortlich, die eine antimikrobielle und harntreibende Wirkung aufweisen und so vorbeugend gegen Nierenerkrankungen oder krampf- und schleimlösend auf die Atmungsorgane wirken. Ebenso wie der verwandte Rettich fördern Radieschen den Appetit und stimulieren die beim Zerkleinern freiwerdenden Glucosinolate die Dünndarmmuskulatur, fördern den Gallenfluss und entlasten so die Leber.
Radieschen werden üblicherweise roh verzehrt und stellen - in Scheiben geschnitten oder geraspelt - auf Salaten oder einfach nur aufs Butterbrot eine dekorative Garnierung dar. Früher galten kunstvoll geschnitzte Radieschen und Tomatenrosen als Zeichen für anspruchsvolle Gastronomie, gerieten aber dann etwas ins Abseits der kulinarischen Modeerscheinungen. Spätestens seit dem verstärkten Einfluss der japanischen Küche ist eine gewisse Wiederbelebung dieser dekorativen Kunstwerke zu beobachten. Fertig geschnitzte Radieschen werden übrigens in kaltem Eiswasser zum „Aufblühen“ gebracht.
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