Die zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehörenden Quitten sind 3 bis 4 m hohe Sträucher mit glänzend dunkelgrünen und eiförmig geformten und an der Unterseite filzigen Blättern. Aus den dekorativen, weiß bis zartrosa gefärbten, kelchartig nach oben gewölbten Blüten erscheinen entwickeln sich je nach Sorte apfel- oder birnenförmige Scheinfrüchte mit einem Durchmesser von 8 bis 15 cm und einem Gewicht von 300 bis 500 g.
Die grünlich und bei Reife leuchtend gelb gefärbten und aromatisch duftenden Quitten haben ein von zahlreichen Steinzellen durchsetztes, weiches, saftiges und rötliches Fruchtfleisch, das die aufgereihten Kerne enthält und weisen gekocht einen angenehm herb-säuerlichen Geschmack auf. Die Früchte haben auf ihrer empfindlichen Schale einen wolligen Filzbelag, der sich jedoch sehr leicht vorsichtig abreiben lässt.
Quitten stammen ursprünglich wahrscheinlich aus Transkaukasien und sind als eine der ältesten Obstarten seit Jahrtausenden in Südosteuropa beheimatet. Man vermutet, dass die am Balkan wildwachsenden Quittensträucher von verwilderten Kultursorten abstammen. Die Quitte wurde von den antiken Griechen sehr geschätzt und von den Römern nördlich der Alpen verbreitet. Heute werden Quitten vor allem in Südwestasien, Südostarabien sowie in Süd- und Mitteleuropa kultiviert.
Der Name der Quitte leitet sich übrigens aus der griechischen Bezeichnung „Kydomalon“ ab. Kydonia ist eine Stadt auf Kreta und malum bedeutet Apfel, Kydomalon ist daher ein Apfel aus Kydonia. Aus Kydomalon leitet sich sowohl der lateinische Artname Cydonia sowie auch die deutsche Bezeichnung Quitte ab.
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Quitten werden in Mitteleuropa zwischen Mitte September und Mitte Oktober geerntet und sind bis etwa Ende Januar lagerfähig. In diesem Zeitraum werden Quitten in kleineren Mengen aus inländischer oder ungarischer Produktion auf dem Markt angeboten.
Nach der Fruchtform unterscheidet man Apfelquitten und Birnenquitten, jedoch basieren auf dieser Einteilung eine Reihe von Missverständnissen und betrifft sie lediglich die Fruchtform. Birnenquitten werden im Vergleich zu Apfelquitten als weicher, duftender und weniger Steinzellen enthaltend beschrieben, in Wahrheit finden sich jedoch auch unter den rundlichen und kugeligen Früchten häufig solche mit eben diesen Eigenschaften.
Die wichtigsten Sorten sind die große, mittelbauchig bis kugelig geformte „Champion“ mit ihrer rippigen Schale und dichten Berostung, deren gelbliches Fruchtfleisch vom Rand her strahlig verbräunt ist. Die „Konstantinopler“ ist eine große, mittelbauchige Frucht mit fünf Wülsten, wachsiger Schale, flaumiger Behaarung, weißlich-gelblichem Fruchtfleisch mit bräunlichen Stellen am Rand.
100 g Quittenmarmelade weist einen Brennwert von etwa 1.130 kJoule auf und enthält etwa 31 g Wasser, 0,1 g Eiweiß, 0,2 g Fett, 65,7 g Kohlenhydrate, 2,1 g Ballaststoffe und 0,1 g ungesättigte Fettsäuren. An Spurenelementen sind etwa 4 mg Kalzium, 0,4 mg Eisen, 1 mg Natrium, 75 mg Kalium, 3 mg Magnesium, 7 mg Phosphor und 0,1 mg Zink enthalten. An Vitaminen ist etwa 0,5 mg Vitamin C, 0,1 mg Vitamin E und 1 µg Vitamin A enthalten.
Bis auf wenigen Sorten in Südeuropa sind Quitten in der Regel roh ungenießbar, ihr Fruchtfleisch ist hart und holzig. Da sie reich an Pektinen sind verarbeitet man sie überwiegend zu Marmeladen und Konfitüren. Nach dem Schälen und Entkernen werden die Quitten üblicherweise wie Äpfel zubereitet und harmonieren gut mit Birnen, Äpfeln, Erdbeeren oder Himbeeren sowie zu Geflügel und Fleisch.
Quittenproduktion und die wichtigsten Anbauländer (Quelle: FAO, Mengen in 1.000 kg)
Land | 1980 | 1990 | 2000 |
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Türkei China Marokko Iran Argentinien Libanon Jugoslawien Rep.Jugoslawien | 50.000 0 3.000 21.000 17.000 2.500 9.303 ~ | 79.000 3.000 22.700 22.179 19.450 14.000 14.685 ~ | 105.000 85.000 30.900 26.000 25.000 18.100 ~ 10.000 |
Globale Gesamtproduktion | 266.771 | 344.463 | 396.733 |
Quittenproduktion in der erweiterten EU-25 (Quelle: FAO, Mengen in 1.000 kg)
Land | 1999 | 2000 | 2001 |
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Griechenland Spanien Frankreich Ungarn Portugal Italien Belgien-Luxemburg Zypern Slowenien | 6.000 5.000 2.189 2.400 1.800 921 400 80 50 | 6.000 4.000 2.318 2.200 1.800 418 400 70 50 | 6.000 4.000 2.279 2.000 1.800 414 400 70 50 |
EU-25 Gesamtproduktion | 18.840 | 17.256 | 17.013 |
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