Die zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehörende Erdbeere ist eine Scheinfrucht, die sich aus den fleischig werdenden Blütenboden entwickelt und die wirklichen Früchte als kleine Kerne an der Oberfläche verteilt enthält. Die 15 - 40 mm große, runde, herzförmige oder längliche Frucht ist rot gefärbt, erscheint durch ihre Samenkörner leicht gelblich gesprenkelt und weist ein weißlich bis rötliches Fruchtfleisch auf.
Wenn John Lennon von Erdbeerfeldern halluziniert („Strawberry Fields Forever“, 1967 Lennon & McCartney), teilt er diesen Traum mit den meisten Menschen: 96 Prozent aller Verbraucher essen Erdbeeren gerne. 74 Prozent bezeichnen die Erdbeere sogar als ihre liebste Obstart vor Weintrauben und Äpfeln; bei den 16- bis 29-jährigen besteht diese Präferenz sogar zu 83 Prozent.
Die heute auf dem Markt erhältlichen Erdbeeren leiten sich aus einer Kreuzung zwischen der aromatischen Amerikanischen Scharlacherdbeere (Fragaria virginia) und der großfrüchtigen Chileerdbeere (Fragaria chiloensis) Anfang des 18. Jahrhunderts ab, aus der die Stammform der heutigen Gartenerdbeeren entstanden ist. Die ersten nennenswerten Anbaugebiete entstanden um 1750 an der französischen Atlantikküste, im Hafen von Brest wurden damals in der Saison schon bis zu 20 Schiffe pro Tag mit den köstlichen Früchten beladen.
Heute gibt es mahr als 1000 Zuchstsorten der Erdbeere, die praktisch auf der ganzen Welt angebaut werden. Wegen der großen Sortenvielfalt werden Erdbeeren nur selten nach Sorten gehandelt.
Übrigens: der deutsche Begriff für Erdbeeren, „Bresling“ oder „Prestling“ ist keine Ableitung vom Erdbeerhafen Brest, sondern bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Früchte in Form und Farbe - wohl auch im Geschmack - mit den weiblichen Brustwarzen.
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Erdbeeren werden heute fast das ganze Jahr über angeboten: Die ersten Erdbeeren gibt es bereits ab Februar aus Spanien, später ergänzt durch Lieferungen aus Italien und Frankreich. Erste Angebote aus geschützter inländischer Produktion im Mai werden parallel zur Haupternte aus Spanien, Italien und Frankreich angeboten. Die Saison für inländische Freilandware ist dann im Juni, verlängert durch Freilandware aus Deutschland und Belgien bis in den August hinein. Von September bis November gibt es nocheinmal zuerst inländische, später holländische und belgische Ware aus geschütztem Anbau. In den Wintermonaten gibt immer wieder Angebote vorwiegend aus Chile, Mexiko, Florida, Kalifornien und Israel.
Quelle: HTML EU-Verordnung 899/1987 zur Festlegung von Qualitätsnormen für Kirschen und Erdbeeren
Erdbeeren der Klasse Extra müssen von höchster Qualität, sortentypisch geformt und gefärbt und besonders gleichmäßig sein. Erdbeeren der Klasse I müssen von guter Qualität sein und dürfen leichte Formfehler sowie eine kleine weiße Stelle aufweisen. Erdbeeren der Klasse II dürfen leichte Form- und Entwicklungsfehler, eine weiße Stelle in der Größe von maximal 20% der Gesamtoberfläche sowie leichte Druckstellen und leichte Spuren von Erde aufweisen.
Erdbeeren müssen in der Klasse Extra eine Mindestgröße von 25 mm, in den Klassen I und II eine Mindestgröße von 18 mm und in der Klasse III eine Mindestgröße von 15 mm aufweisen. Für Walderdbeeren ist keine Mindestgröße vorgeschrieben.
100 g Erdbeeren weisen einen Brennwert von etwa 125 kJoule auf und enthalten etwa 88 g Wasser, 0,6 g Eiweiß, 0,4 g Fett, 7,0 g Kohlenhydrate und 2,3 g Ballaststoffe. An Spurenelementen und Vitaminen sind etwa 14 mg Kalzium, 0,4 mg Eisen, 1 mg Natrium, 2,7 RE Vitamin A sowie 8 mg Vitamin C enthalten.
Erdbeeren sind eine hervorragende Quelle und vor allem wohlschmeckende für Vitamin C und weisen daneben eine stärkende, entschlackende, harntreibende und die Haut straffende Wirkung auf.
Erdbeeren werden pur, gezuckert oder ungezuckert mit Schlagobers oder Eis gegessen, eignen sich aber auch sehr gut zum Eintauchen in ein Schokolade-Fondue, zur Verwendung in und auf Kuchen, in Tartes, Soufflés oder Mousses.
Erdbeeren sollte man nie unter einem harten Wasserstrahl abbrausen, sondern immer nur kurz in kaltes Wasser tauchen. Die gewaschenen Erdbeeren gut abtropfen lassen oder vorsichtig trocken tupfen. Stiele und Blätter immer erst nach dem Waschen entfernen, da sonst das Aroma verwässert wird. Zuckern Sie die Erdbeeren erst kurz vor dem Servieren, sonst verlieren sie zu viel Saft und werden weich und schlaff.
Erdbeerproduktion und die wichtigsten Anbauländer (Quelle: FAO, Mengen in 1.000 kg)
Land | 1980 | 1990 | 2000 |
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USA Spanien Japan Italien Südkorea Polen Mexiko Sowjetunion Russland Türkei Marokko Deutschland ~ Österreich | 318.420 98.700 193.300 225.000 84.325 179.816 78.119 103.000 0 23.000 50 66.981 ~ 12.309 | 568.940 206.500 217.100 188.266 108.438 241.284 106.912 88.000 0 51.000 1.000 73.973 ~ 13.605 | 838.053 352.200 205.300 196.457 180.241 171.314 141.130 0 128.000 110.000 105.000 104.276 ~ 19.651 |
Globale Gesamtproduktion | 1.795.525 | 2.461.576 | 3.221.467 |
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