Cardy gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae = Compositae) und ist eine distelähnliche, ausdauernde, 1 - 1,5 m hohe Staude mit langgestielten, stark stacheligen, silbrig graugrünen Blattrosetten, auf denen schmale, fiederteilige Blätter sitzen. Ab dem zweiten Jahr bilden sich wie bei der eng verwandten Artischocke Blütenköpfchen, jedoch ohne fleischigen Blütenboden und deshalb werden hier nicht die Blüten sondern die gebleichten, leicht bitteren, würzig und nussartig schmeckenden, an Sellerie und Schwarzwurzeln erinnernden Blattstiele verzehrt.
Die Bleichung der Blattstiele wird - ähnlich wie bei der Bleichsellerie - durch Zusammenbinden der Blätter und Umwicklung mit dunkler Folie oder Strohmatten einige Wochen vor der Ernte oder durch lichtgeschützte Lagerung nach der Ernte erreicht.
Cardy stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet, wurde schon in der Antike von den alten Ägyptern angebaut und von Plinius als Luxusgemüse reicher Römer beschrieben. Im Mittelalter war Cardy bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts in Europa bis nach Großbritannien weit verbreitet, verlor jedoch dann wegen seiner arbeitsintensiven Kultivierung langsam an Bedeutung. In Mitteleuropa war Cardy noch im 19. Jahrhundert weit verbreitet und schrieb Goethe, der ja öfter mal ein Frauenherz auch mit einem Arrangement selbst gezogenen Gemüse zu erobern suchte, davon in einem Brief an Frau Martius: „...aus gepflegtestem Revier send ich starre Disteln dir ...“
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Cardy wird von Ende September bis Ende Dezember vorwiegend aus europäischen Anbaugebieten in Spanien, Frankreich und Italien, seltener aus den USA angeboten.
Cardy enthält neben hohen Mengen Kalium und Vitamin C wie die Artischocke den die Galle anregenden Bitterstoff Cynarin. Für Zuckerkranke ist Cardy wegen seines Insulingehalts leicht verträglich.
Bei der Zubereitung von Cardy ist etwas Sorgfalt nötig, weil die Distelpflanze stark mit Stacheln bewehrt ist. Am besten werden die Stiele kurz blanchiert, dann die Haut samt Stacheln abgezogen und erst anschließend die Stiele gekocht. Den bittere Geschmack kann man übrigens durch Entfernen der Haut und Kochen in mit Zitronensaft angesäuertem Mehlwasser vermindern. Die meisten Schwarzwurzel- und Spargelrezepte können auch mit Cardy zubereitet werden.
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