Zitronen gehören zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Die kleinen, buschigen, etwa 3 - 5 m hohen Bäume sind kräftig mit Dornen besetzt und tragen einzeln oder in Trauben große, weiße Blüten, die an den Spitzen meist leicht violett gefärbt sind. Die Hauptblüte ist im Frühjahr, jedoch blühen die Bäume das ganze Jahr über weiter. Demzufolge beginnt die Haupternte im Spätherbst und Winter und dauert in kleineren Mengen das ganze Frühjahr und den nächsten Sommer an.
Die Früchte sind mittelgroß, bis 10 cm lang und etwa 6 cm dick, walzen- oder eiförmig mit einer klar ausgeprägten Spitze. Die Schale ist meist gelb, kann aber auch hellgrün oder orangegelb sein und löst sich nicht von Fruchtfleisch. Das hellgelbe Fruchtfleisch weist einige Kerne auf und ist sehr saftig und sauer, mit eben dem typischen Zitronengeschmack.
Zitronen werden neben dem Frischmarkt auch für die industrielle Verwertung angebaut. Der Saft ist eine wichtige Basis für viele Erfrischungsgetränke und dient zum Würzen von Speisen. Die als Nebenprodukt anfallenden ätherischen Öle werden in der Kosmetikindustrie verwendet und dienen vielfach als Basis für Aromastoffe.
Zitronen werden heute in den tropischen und subtropischen Regionen Europas, Afrikas und Amerikas angebaut, allerdings wegen ihrer Frostempfindlichkeit nur in andauernd warmen Gebieten. Die weltweit wichtigsten Anbaugebiete sind die USA (Kalifornien), Italien, Spanien, Türkei und Griechenland. In der südlichen Hemisphäre werden Zitronen vor allem in Argentinien, Brasilien und Südafrika angebaut.
Die wahrscheinlich ursprünglich aus Indien stammenden Zitronen wurden erstmals in China kultiviert. Mit arabischen Händlern gelangten sie schon zur Zeit der Römer zuerst in den nahen Osten und weiter bis auf römische Märkte, wo sie als Luxusfrüchte gehandelt wurden. Wahrscheinlich existierten in verschiedenen Regionen des römischen Reiches auch schon erste Zitrusplantagen mit Zitronen und Pomeranzen.
Etwa im 12. Jahrhundert wurden Zitronen und Limetten von den Kreuzfahrern aus Syrien und Palästina an die südlichen Küsten Italiens und Frankreichs gebracht. Bereits ab dem 13. Jahrhundert verbreitete sich die Zitrone im gesamten Mittelmeerraum. Bei den Entdeckern des 15. und 16. Jahrhunderts war sie wahrscheinlich schon als Mittel gegen Skorbut bekannt und wurde von ihnen somit in die ganze Welt, darunter in ihr heutiges Hauptanbauland USA, verbreitet.
Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
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Zitronen aus dem Mittelmeerraum kommen heute zum Großteil aus Spanien, kleinere Mengen auch aus Zypern, Griechenland und Italien. Das Angebot aus dem mediterranen Raum ist das ganze Jahr über konstant, wenn auch die Mengen naturgemäß in den Sommermonaten kleiner sind. Zwischen Mai und November werden daneben Zitronen aus Argentinien, Südafrika und Uruguay angeboten.
Quelle: HTML PDF EU-Verordnung 1799/2001 zur Festlegung der Vermarktungsnorm für Zitrusfrüchte.
Zitronen werden meist als Klasse I, das sind Früchte guter Qualität mit sortentypischen Eigenschaften, angeboten. Zitronen der Klasse II müssen marktfähige Qualität und dürfen kleinere Schalenfehler aufweisen.
Zitronen der Sorten Verdelli und Primofiori müssen mindestens 20%, alle anderen Sorten mindestens 25% Saftgehalt aufweisen. Die Mindestgröße für Zitronen beträgt 45 mm Querdurchmesser.
Die Größe der Früchte wird, abhängig vom Querdurchmesser in Millimeter, mit einer Zahl zwischen 0 und 7 angegeben:
Größe | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
mm | 79-90 | 72-83 | 68-78 | 63-72 | 58-67 | 53-62 | 48-57 | 45-52 |
Verpackt werden die Früchte meist in Karton-, Holz- oder Plastikgebinde zu 100, 120, 135 oder 150 Stück.
100 g Zitronen weisen einen Brennwert von 120 kJoule auf und enthalten etwa 86 g Wasser, 1,1 g Eiweiß, 0,3 g Fett, 9,3 g Kohlenhydrate und 2,8 g Ballaststoffe. An Mineralien und Vitaminen sind etwa 26 mg Kalzium, 0,6 mg Eisen, 2 mg Natrium, 2,9 mg Vitamin A (RE) und 53 mg Vitamin C enthalten.
Zitronensaft hat sehr gute antiseptische Eigenschaften und ist ein ausgezeichneter Durstlöscher. Der hohe Gehalt an Vitamin C ist schon sehr lange bekannt, heißer Zitronensaft ist ein altbewährtes Hausmittel gegen Erkältungen.
Zitronen sind zu sauer, als dass man sie pur essen könnte. Sie intensivieren aber den Geschmack anderer Früchte und verhindern, dass bestimmte Obst- und Gemüsesorten sich in direktem Luftkontakt schwarz verfärben. Zitronen werden zum Aromatisieren von Suppen, Saucen, Gemüse, Kuchen, Konditorcreme und Sorbets verwendet. Zitronensaft wird manchmal statt Essig in Salatmarinaden verarbeitet und wird benutzt, um Fleisch oder Fisch zu marinieren und mürbe zu machen.
Zitronen werden für den Export nach der Ernte meist gewaschen und verlieren damit ihren natürlichen Schutz durch ihre Wachsschicht. Deshalb werden sie danach auf der Schale mit Phenolen und Benanzolen behandelt um die Früchte vor Austrocknung und Infektionen zu schützen. Bei „unbehandelten“ Zitronen ist zwar die Schale zum Verzehr geeignet, allerdings sind sie wesentlich weniger gut haltbar.
Zitronen- und Limettenproduktion und die wichtigsten Anbauländer (Quelle: FAO, Mengen in 1.000 kg)
Land | 1980 | 1990 | 2000 |
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Mexiko Indien Argentinien Spanien Iran USA Italien Türkei Brasilien | 602.626 485.000 396.000 336.000 115.000 755.690 697.950 283.000 196.130 | 695.871 752.000 534.100 629.700 394.205 705.800 638.590 357.000 311.572 | 1.639.196 1.342.000 1.112.277 912.500 900.000 782.900 707.551 520.000 520.000 |
Globale Gesamtproduktion | 5.200.426 | 7.298.004 | 10.889.255 |
Zitronen und Limetten in der EU (Quelle: FAO, Jahr 1999, Mengen in 1.000 kg)
Land | Produktion | Import | Export |
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Österreich Belgien-Luxemburg Dänemark Finnland Frankreich Deutschland Griechenland Irland Italien Niederlande Portugal Spanien Schweden Großbritannien | 0 0 0 0 600 0 182.045 0 544.890 0 12.134 891.700 0 0 | 26.952 33.451 9.402 3.882 148.008 133.920 10.883 4.957 69.799 99.517 5.781 35.693 12.914 78.514 | 3.633 14.094 81 69 12.175 11.441 36.067 866 51.086 84.041 728 438.733 450 3.474 |
EU-15 Gesamt | 1.631.369 | 673.673 | 656.938 |
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