Tomaten sind die Beerenfrüchte der zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) gehörenden Pflanze. Die Pflanze ist niederliegend und kletternd und kann bis zu 2 m hoch werden. Die gelblichen Blüten erscheinen von Mai bis Oktober und ab August beginnen die ürsprünglich grünen Früchte zu reifen und färben sich rot.
Tomaten gehören weltweit zu den beliebtesten Gemüsesorten, davon zeugen die ihr verliehenen Namen wie Liebesapfel, Goldapfel oder Paradeiser. Die heute wichtigsten Anbauländer sind China und die USA sowie Italien und die Türkei.
Die Azteken kultivierten die „tomatl“ seit Jahrhunderten als Nutz- und Heilpflanze in Mittel- und Südamerika. Von den Spaniern wurde sie dann im 16. Jahrhundert, gemeinsam mit der Kartoffel, nach Europa gebracht. Die ersten nach Europa gebrachten Früchte waren wahrscheinlich gelb, wie der italienische Name pomo d’oro (goldener Apfel) vermuten lässt. Tomaten wurden in Europa lange Zeit wegen ihrer schön leuchtenden Früchte nur als Zierpflanze verwendet. Sie galten wegen ihrer Zugehörigkeit zu den Nachtschattengewächsen und des strengen und ungewöhnlichen Geruchs der grünen Pflanzenteile als giftig. Lediglich als Heilpflanze schrieb man den Tomaten gewisse Wirkungen zu, weshalb sie in Frankreich auch pomme d’amour (Liebesapfel) oder in Deutschland auch Tollapfel genannt wurde.
Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
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Neben den inländischen Tomaten, die etwa von Ende Mai bis Oktober angeboten werden stammen Tomaten meist aus Spanien (Kanarische Inseln), Italien und aus Gewächshäusern in den Niederlanden oder Belgien.
Quelle: HTML PDF EU-Verordnung 790/2000 zur Festlegung der Vermarktungsnorm für Tomaten/Paradeiser
Es werden vier Handelstypen für Tomaten unterschieden: runde Tomaten, gerippte Tomaten, längliche Tomaten und Kirschtomate. Tomaten der Klasse I müssen von guter Qualität und genügend fest sein sowie die typischen Sortenmerkmale aufweisen. Gerippte Tomaten der Klasse I dürfen kleine vernarbte Risse aufweisen. Tomaten der Klasse II dürfen kleinere Form-, Entwicklungs- oder Farbfehler sowie vernarbte Risse aufweisen.
Die Mindestgröße im Querdurchmesser beträgt 35 mm für runde und gerippte Tomaten und 30 mm für längliche Tomaten. Für Kirschtomate ist keine Mindestgröße festgelegt. Tomaten der Klasse I müssen nach folgender Größenskala sortiert sein:
Größe in mm | 30-35 | 35-40 | 40-47 | 47-57 | 57-67 | 67-82 | 82-102 | 102+ |
Einzelfrüchte können mit oder ohne Kelch und kurzem Stiel aufgemacht werden. Rispentomaten müssen pro Fruchtstand mindestens 3 (Fertigpackungen 2) Früchte, Kirschtomate mindestens 6 (Fertigpackungen 4) Früchte aufweisen.
Runde Tomaten und Romatomaten werden meist in Karton zu 6 kg netto, Rispentomaten üblicherweise in einlagige Kartons oder Plastikgebinde zu 7 kg netto. Kirschtomate werden in Plastik- oder Holzgebinde zu 8 - 10 kg netto angeboten.
100 g Tomaten haben einen Brennwert von 90 kJoule und enthalten etwa 93 g Wasser, 0,8 g Eiweiß, 0,3 g Fett, 4,6 g Kohlenhydrate und 1,1 g Ballaststoffe. An Mineralien und Vitaminen sind etwa 5 mg Kalzium, 0,4 mg Eisen, 9 mg Natrium, 62,3 mg Vitamin A (RE) sowie 19,1 mg Vitamin C enthalten.
Grüne Tomaten enthalten - genauso wie die grünen Teile der Tomatenpflanze - Solanin, das typische Gift der Nachtschattengewächse. Solanin kann Bauchweh, Krämpfe und Durchfall verursachen. In reifen Tomaten ist Solanin nicht mehr enthalten.
Tomaten enthalten vor allem Karotinoide, die im Körper zu Vitamin A umgebaut werden können. Der Farbstoff der Tomaten, das Lycopin, soll außerdem vorbeugend gegen Krebsleiden wirken. Der geschmacklich wichtigste Bestandteil der Tomate sind freie Glutaminsäuren. Diese haben die Eigenschaft als Geschmacksverstärker zu wirken und geben allen Speisen einen runden Wohlgeschmack.
Die Tomate hat als eines der feinsten Fruchtgemüse mittlerweile die ganze Welt erobert. Das rote Fruchtfleisch hat einen pikanten, würzigen Geschmack und ist leicht verdaulich.
Tomatenproduktion und die wichtigsten Anbauländer (Quelle: FAO, Mengen in 1.000 kg)
Land | 1980 | 1990 | 2000 |
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China USA Sowjetunion Italien Türkei Ägypten Indien Spanien Iran Brasilien Mexiko Griechenland Russland Chile Ukraine Usbekistan Portugal Österreich | 5.480.652 6.785.930 6.827.500 4.560.390 3.550.000 2.467.793 1.500.000 2.147.300 500.000 1.535.331 1.480.425 1.551.911 ~ 350.000 ~ ~ 557.784 30.905 | 7.758.020 10.927.000 7.203.000 5.469.068 6.000.000 4.233.842 4.603.446 3.160.300 1.600.000 2.260.871 2.157.905 1.844.000 ~ 665.160 ~ ~ 1.005.000 18.045 | 19.324.767 11.270.000 ~ 6.991.238 6.800.000 6.354.433 5.500.000 3.582.600 3.200.000 2.982.840 2.176.557 2.057.184 1.985.000 1.217.100 1.020.000 1.000.000 1.000.000 19.796 |
Globale Gesamtproduktion | 52.710.037 | 76.087.643 | 101.975.637 |
Tomaten in der EU (Quelle: FAO, Jahr 1999, Mengen in 1.000 kg)
Land | Produktion | Import | Export |
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Österreich Belgien-Luxemburg Dänemark Finnland Frankreich Deutschland Griechenland Irland Italien Niederlande Portugal Spanien Schweden Großbritannien | 19.796 292.390 18.800 35.560 921.489 40.000 2.098.446 7.000 7.176.314 600.000 1.151.526 3.864.600 20.000 117.300 | 98.511 213.262 74.881 50.170 856.415 1.247.877 35.617 33.828 354.925 292.879 34.938 50.102 159.206 1.051.596 | 3.996 193.615 4.614 1.744 146.852 115.920 401.793 1.292 2.991.958 689.648 427.920 1.272.992 1.725 10.041 |
EU-15 Gesamt | 16.363.221 | 4.554.207 | 6.264.110 |
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