Die zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehörende Kirsche ist ein bis zu 20 m hoher, laubwerfender Baum mit breiter, gewölbter Krone und dickem Stamm. Die Äste stehen weit auseinanderstrebend und die jungen, glatten, rötlichen Zweige tragen ovale bis verkehrt eiförmige, unregelmäßig gezähnte Blätter mit langen, schlanken Spitzen. Die Blüten erscheinen von April bis Mai in Gruppen zu 2 - 6 Stück auf 2 - 5 cm langen Stielchen und sind dunkel purpurrot, weiß oder seltener gelblich gefärbt.
Die 10 - 30 mm großen Früchte sind rundlich, oval oder herzförmig, von gelblich bis rötlich oder dunkelrot bis fast schwarz gefärbt und müssen in optimalem Reifezustand - immer mit Stielen, um ein Verbluten zu verhindern - geerntet werden, da sie nach der Ernte nicht nachreifen können.
Süßkirschen werden in die dünnschaligen, weichfleischigen und sehr empfindlichen Herzkirschen (Prunus avium var. juliana) einerseits und die hartschaligen und bis zu einer Woche haltbaren Knorpelkirschen (Prunus avium var. duracina) andererseits unterteilt.
Die ursprünglich aus dem kaukasischen Raum stammenden Kirschen sind aus der wildwachsenden, in Gesellschaft mit anderen Waldbäumen eine Höhe von bis zu 30 m erreichenden, in allen gemäßigten Regionen Eurasiens vorkommenden Vogelkirsche hervorgegangen, die heute als Lieferant von wertvollem Holz mit einem wunderschönen warmen, rotbraunen Farbton eine Rolle spielt. In der Antike waren zwar Wildkirschen schon bekannt, die ersten veredelten Süßkirschen waren ein Mitbringsel eines Schwarzmeer-Feldzuges im 1. Jahrhundert vor Christus und wurden deshalb auch nach der antiken Kolonialstadt am Schwarzen Meer „Kerasos“ benannt. Durch die Römer wurden Kirschen auch in ganz Europa verbreitet und heute werden sie weltweit angebaut.
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Die Kirschensaison beginnt bereits im Mai mit den ersten kleineren heimischen Angeboten, ergänzt durch Lieferungen vor allem aus der Türkei, Italien und Spanien. Im Juni und Juli kommt die Haupternte aus inländischen Anbau auf den Markt. Im August und September überwiegen wiederum Lieferungen aus der Türkei und den USA. In den Wintermonaten gibt es kleinere Angebote aus südamerikanischen oder australischen Anbaugebieten.
Quelle: HTML EU-Verordnung 899/1987 zur Festlegung von Qualitätsnormen für Kirschen und Erdbeeren
Kirschen der Klasse Extra müssen von höchster Qualität, gut entwickelt und dürfen außer leichten oberflächlichen Hautfehlern keine Mängel aufweisen. Kirschen der Klasse I müssen von guter Qualität sein und dürfen leichte Form- und Farbfehler aufweisen. In der Klasse II dürfen etwas stärkere Form- und Farbfehler sowie leichte, oberflächliche, vernarbte Fehler auftreten und in der Klasse III sind vernarbte, oberflächliche Fehler zulässig, soweit sie nicht die Haltbarkeit wesentlich beeinträchtigen.
Die Mindestgröße für Kirschen beträgt, gemessen am größten Querdurchmesser, in der Klasse Extra 20 mm, in den Klassen I und II 17 mm und in der Klasse III 15 mm.
100 g Kirschen weisen einen Brennwert von etwa 300 kJoule auf und enthalten etwa 78 g Wasser, 1,2 g Eiweiß, 1 g Fett, 16,5 g Kohlenhydrate und 2,3 g Ballaststoffe. An Spurenelementen und Vitaminen sind etwa 15 mg Kalzium, 0,4 mg Eisen, 21,4 RE Vitamin A sowie 7 mg Vitamin C enthalten.
Den Kirschen wird eine harntreibende Wirkung nachgesagt und sie werden daher in der Naturmedizin bei Nieren- und Blasenentzündungen eingesetzt.
Kirschen werden naturgemäß meist frisch verzehrt, jedoch auch in Kompotten, Nektar, Mehlspeisen und Sirup verarbeitet. Man gibt sie in Fruchtsalate und Joghurt und verwendet sie als Belag für Obsttorten und natürlich in Mehlspeisen und süßen Aufläufen.
Kirschen sind seit jeher ein Liebkind der Schnapsbrenner weil sie einerseits einen ergiebigen Fruchtanteil aufweisen und andererseits jedoch sehr schwierig zu brennen sind. Klassiker des Kirschbrandes sind wohl das schweizerische Nationalgetränk „Zuger Kirsch“ und natürlich der „Schwarzwälder Kirsch“.
Süßkirschenproduktion und die wichtigsten Anbauländer (Quelle: FAO, Mengen in 1.000 kg)
Land | 1980 | 1990 | 2000 |
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Iran Türkei USA Deutschland Italien Spanien Rumänien Libanon Russland Frankreich Syrien Griechenland ~ Österreich | 53.000 96.000 155.760 141.647 119.500 79.700 67.100 19.000 0 112.700 9.756 17.800 ~ 23.500 | 85.411 143.000 142.180 140.896 100.470 54.900 67.700 42.000 0 82.422 19.400 47.065 ~ 20.236 | 220.000 200.000 187.790 169.700 148.773 118.500 102.000 87.000 85.000 69.576 56.285 50.309 ~ 30.012 |
Globale Gesamtproduktion | 1.279.075 | 1.396.858 | 1.876.024 |
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